Nicht-Operative Therapien

Akupunktur

Ähnlich wie die Chirotherapie, die lange als Außenseitermethode galt und heute als Therapieverfahren allgemein anerkannt ist, findet die Akupunktur in den letzten Jahren immer mehr Anhänger. Sie stellt eine Methode dar, die seit über 3000 Jahren in China mit Erfolg bei zahlreichen Erkrankungen angewandt wird.

In Deutschland wurde nun im Jahr 2001 eine breit angelegte Akupunktur-Studie fast aller Krankenkassen begonnen. Die Daten werden zentral erfasst und wissenschaftlich ausgewertet.

Wie wirkt die Akupunktur?

Nach der chinesischen Vorstellung wird der Körper von Leitbahnen, den so genannten Meridianen durchzogen, die an der Körperoberfläche verlaufen und Verbindungen zu allen wichtigen Organen aufweisen. In ihnen zirkuliert die Lebensenergie "Qi", die den Ausgleich zwischen den polaren Kräften "Yin" und "Yang" ermittelt. Durch das Stechen der Nadeln im Bereich dieser Meridiane kann der Fluss dieser Lebensenergie gesteuert, beschleunigt oder verlangsamt werden. Entsprechend kann ein Energiestau oder eine Fehlleitung durch die Nadelung beseitigt werden. Moderne westliche Auffassungen gehen davon aus, dass der Nadelstich an den Nervenenden zu Stimulationen der Nerven, des Rückenmarks und des Gehirns führt und damit Schmerzimpulse unterdrückt werden können. Auch ist nachgewiesen, dass die wohltuende Wirkung der Akupunktur durch die Ausschüttung von Endorphinen, das sind Glückhormone im Bereich der Schaltzentren von Gehirn und Rückenmark, hervorgerufen wird.

Wie verläuft eine Akupunkturbehandlung?

Bei der klassischen chinesischen Akupunktur werden meistens 15 bis 20 Nadeln gesetzt, die zirka 30 Minuten verbleiben. Sie sind äußerst fein und biegsam und verursachen im Gegensatz zu Injektionsnadeln kaum Schmerzen. Beim Einstich der Nadeln spürt der Patient das so genannte "Te-Chi"-Gefühl, das als Ziehen oder Wärmeempfindung beschrieben wird. Schon bald nach Setzen der Nadeln merkt der Patient eine wohltuende Entspannung, viele schlafen sogar ein.

Gesetzt werden Nadeln nicht nur im Bereich des schmerzenden Körperteils, sondern auch weit entfernt davon. Bei Kopf- und Nackenschmerzen z.B. im Bereich der Streckseite des Unterarmes oder der Rückseite des Fußes an den sogenannten Fernpunkten der Leitungsbahnen.

Bei akuten Schmerzen kann der Arzt die Wirkung der Nadeln durch die sogenannte Stimulation verstärken, dabei dreht er beispielsweise die Nadeln im und gegen den Uhrzeigersinn.

Gibt es Nebenwirkungen?

In der Hand des erfahrenen Akupunkturarztes ist der Einsatz der Nadeln weitgehend schmerzlos. Bei richtiger Platzierung der Nadeln werden zudem keinerlei Schäden verursacht. Da die Wirkung der Akupunktur auf der Ausschüttung von körpereigenen Stoffen beruht und damit auf die Regulierung körpereigener Funktionen setzt, ist die Gefahr von Nebenwirkungen, wie wir sie von Medikamenten her kennen, gleich null.

Bei welchen Erkrankungen findet nun die Akupunktur Anwendung?

Unter den westlichen Krankheitsbildern, die erfolgreich mit Akupunktur behandelt werden können, sind Schmerzzustände im Bereich des Skelettsystems, z.B. Nacken- und Rückenschmerzen Tennisellenbogen Schulter-Arm-Syndrom Spannungskopfschmerz.

So kann z.B. der Spannungskopfschmerz sehr oft durch eine Akupunkturserie beseitigt werden. Selbst stärkste Schmerzen, wie sie von Migräne oder Klusterkopfschmerz ausgelöst werden, erfahren zumindest eine deutliche Besserung